Bei Opel ist ein Teil der Belegschaft im Werk Bochum zwischenzeitlich in einen wilden Streik getreten. Nach einer Belegschaftsversammlung an dem Standort im Ruhrgebiet, die bis in die tiefe Nacht dauerte, hätten sich bis zur Frühschicht um 07.00 Uhr rund 140 Beschäftigte an einer “illegalen Arbeitsniederlegung” beteiligt, sagte ein Opel-Sprecher und bestätigte damit einen Bericht der “Westdeutschen Allgemeinen Zeitung”. Nach der Belegschaftsversammlung hätten “einige Mitarbeiter” ihre Kollegen aufgerufen, nicht an die Bänder zu gehen. Diesem Aufruf seien rund 140 Beschäftigte gefolgt.
Insgesamt arbeiten bei Opel in Bochum in der Nachtschicht nach Unternehmensangaben zwischen 800 und 1000 Beschäftigte. Wie der Opel-Sprecher sagte, habe es als Folge der Arbeitsniederlegung in der Nacht auf Dienstag nur eine “eingeschränkte Produktion” gegeben. Mit der Frühschicht ab sieben Uhr aber sei die Fertigung wieder normal gelaufen. Ob disziplinarische Schritte gegen die am Streik beteiligten Mitarbeiter eingeleitet würden, sei “noch nicht entschieden”.
Die Belegschaftsversammlung, bei der es um die geplante Schließung des Standorts ging, hatte nach Betriebsratsangaben am Montag um 08.00 Uhr am Morgen begonnen und bis Dienstag um 01.00 Uhr gedauert. 51 Redner hätten sich zu Wort gemeldet. Es sei die “längste Belegschaftsversammlung in der Geschichte von Opel” gewesen, erklärte der Betriebsrat. Opel will das Werk Ende 2014 schließen.
Der Bochumer Betriebsrat-Chef, Rainer Einenkel, der laut “WAZ” nicht zu der Arbeitsniederlegung aufgerufen hatte, sprach in der Zeitung von einer “demokratischen Entscheidung” der Mitarbeiter. Er selbst distanzierte sich von wilden Streiks: “Ich glaube, wir müssen den Weg der Verhandlungen gehen”, sagte der Betriebsrat-Chef.