Der Verkaufsstart der neuen Smartphone-Modelle des US-Konzerns Apple hat in vielen Ländern weltweit für einen Käuferansturm gesorgt. In Frankfurt am Main standen am Morgen vor der Apple-Filiale Kunden in einer über hundert Meter langen Schlange, um eines der iPhones zu erwerben. In Japans Hauptstadt Tokio warteten Käufer sogar in einer rund einen Kilometer langen Reihe.
In Tokio standen die Käufer auch vor den Läden der Mobilfunkanbieter Softbank, KDDI und NTT Docomo an. Die Netzbetreiber warben damit, die iPhones “kostenlos” an die Kunden abzugeben. Die Kunden müssen dafür allerdings – ähnlich wie in Deutschland – einen Zwei-Jahres-Vertrag abschließen, über den sie mit monatliche Raten die Geräte abbezahlen.
In Sydney war der Ansturm deutlich geringer als vor einem Jahr, als die Vorgängerversion iPhone 5 in den Verkauf ging. In Deutschland dürfte sich der Kunden-Andrang auf die Apple-Geschäfte konzentriert haben und weniger auf die Filialen der Mobilfunkbetreiber, wie eine Branchenkennerin sagte. Dies sei auch beim Verkaufsstart des iPhones 5 vor rund einem Jahr so gewesen.
Auch in Deutschland verkauft nicht nur Apple die Geräte, sondern auch die Mobilfunkanbieter. Bei der Deutschen Telekom beispielsweise bekommen Kunden das iPhone 5C – je nach Vertrag – für Preise zwischen einem und knapp 480 Euro. Ohne Vertrag sind die Geräte bei Apple ab 599 Euro zu haben.
Der US-Hersteller bringt erstmals zwei verschiedene neue Modelle seines iPhones gleichzeitig auf den Markt: das günstigere iPhone 5C mit bunten Farben und Plastikschale – “C” steht für “color” – sowie das edlere und teurere Modell 5S. Zu den Neuerungen beim iPhone 5S gehört ein Fingerabdrucksensor, der die Eingabe eines Passworts ersetzt.
Zudem wartet die Edel-Variante mit einem schnelleren Prozessor, einer verbesserten Kamera und einem leistungsfähigeren Akku auf. Auf den Geräten ist bereits die neue Version des Betriebssystems iOS 7 installiert, die Apple am Mittwoch veröffentlichte und die auch für ältere Geräte verfügbar ist.
Mit der etwas günstigeren Variante 5C will Apple Analysten zufolge mehr Handys in Schwellenländern wie China verkaufen. Ein Niedrigpreis-Smartphone plant der US-Konzern seinem Chef Tim Cook zufolge aber nicht: “Wir sind nicht im Ramsch-Geschäft”, sagte Cook in einem Interview mit dem US-Magazin “Bloomberg Businessweek”. Der wachsende Marktanteil für günstigere Smartphones von Wettbewerbern bereite ihm keine schlaflosen Nächte. “Weil das einfach nicht das ist, was wird sind”, sagte Cook.
Apples Marktanteil ist laut der Markforschungsfirma IDC zuletzt auf rund 13 Prozent gesunken. Branchenkenner vermuten, dass sich der US-Konzern angesichts der Preisgestaltung beim iPhone 5C nur schwer in breiteren Käuferschichten durchsetzen können wird. In Peking sagte Analyst Wang Ying von iResearch, die neuen Modelle lohnten sich für Kunden nicht. Zahlreiche chinesische Smartphones kosten umgerechnet nur 75 Euro.