Forscher haben eine mögliche Ursache für die weit verbreitete Schuppenflechte entdeckt. Experten vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Universität Heidelberg fanden heraus, dass ein fehlendes Molekül bei Mäusen ähnliche Symptome wie bei der Schuppenflechte verursacht, wie das DKFZ am Freitag in Heidelberg mitteilte. Die Psoriasis, wie die Krankheit heißt, gehört zu den häufigsten entzündlichen Hautkrankheiten der westlichen Welt. Allein in Deutschland erkranken jährlich zwei Millionen Menschen.
Die Betroffenen leiden unter trockener, empfindlicher und schuppiger Haut. Genetische Veranlagungen, Umweltfaktoren und ein Ungleichgewicht im Immunsystem sind am komplexen Krankheitsbild beteiligt. Die Funktion der Haut als natürliche Barriere gegen Krankheitserreger, chemische und physikalische Reize geht verloren. Dies führt langfristig zu chronischen Entzündungen, Autoimmunreaktionen oder Infektionen.
Bei ihren Untersuchungen konzentrierten sich die Forscher auf den sogenannten Wnt-Signalweg. Dieser spielt eine wichtige Rolle während der Embryonalentwicklung bei Mensch und Tier, aber auch beim Tumorwachstum. Den für die Studie verwendeten Mäusen fehlte ein bestimmtes Protein, mit dessen Hilfe Wnt-Moleküle normalerweise aus der Zelle gelangen und Signale auslösen, die beispielsweise zur Produktion von Botenstoffen führen oder das Zellwachstum antreiben.
Zudem beobachteten die Forscher bei den Mäusen Psoriasis-ähnliche Symptome. “Die Haut entzündet sich, neue Gefäße entstehen, die Hautzellen vermehren sich stark und verschuppen,” erklärte Iris Augustin vom DKFZ. Auch enthielt die Haut der Mäuse weniger sogenannte DETCs. Das sind spezielle Immunzellen, die normalerweise Eindringlinge abwehren und Entzündungen vorbeugen. Den Forschern zufolge bietet die neuen Erkenntnisse die Möglichkeit, “die komplexen Vorgänge entzündlicher Hauterkrankungen verstehen zu lernen”.