US-Notenbank schiebt Börsen weltweit ins Plus - ( G3RM4N1 )

Das Festhalten der US-Notenbank an ihrer lockeren Geldpolitik hat weltweit die Börsen beflügelt. Der Deutsche Aktienindex (Dax) eröffnete auf neuem Rekordhoch und schloss ebenso wie andere europäische Börsen im Plus. Deutliche Zuwächse gab es auch an den Finanzmärkten der asiatischen Schwellenländer, die einen Kurswechsel der US-Notenbank besonders gefürchtet hatten.

Das Leitbarometer der Deutschen Börse in Frankfurt am Main notierte am Donnerstag zu Handelsbeginn auf der Rekordhöhe von 8735,11 Punkten und damit 1,15 Prozent im Plus. Zum Handelsschluss stand der Dax bei 8694,18 Punkten – ein Plus von 0,67 Prozent gegenüber dem Vortag. In London schlossen die Kurse um 1,01 Prozent höher bei 6625,39 Punkten. Ein Plus von 0,85 Prozent auf 4206,04 Punkte gab es zudem in Paris. In Istanbul legte der Leitindex BIST100 sogar um 6,44 Prozent zu und schloss bei 79.466,06 Punkten.

In den asiatischen Schwellenländern wurde die Entscheidung aus den USA besonders positiv aufgenommen. Im indonesischen Jakarta stiegen die Notierungen zeitweise um 5,05 Prozent, an der thailändischen Börse in Bangkok um 3,66 Prozent. Im indischen Mumbai kletterten die Kurse um 3,33 Prozent. Die philippinische Börse in Manila schloss mit 177,74 Punkten – das entsprach einem Plus von 2,81 Prozent.

Die Schwellenländer hatten den Sommer über einen umfangreichen Abzug von Kapital erlebt, weil Anleger ein Ende der extrem lockeren US-Geldpolitik erwartet hatten – sie zogen sich deshalb aus den risikoreicheren Anlagen in den Schwellenländern zurück und setzten auf steigende Zinsen für langfristige US-Anleihen. Dieses Vorgehen schickte die Börsen und Währungen der Schwellenländer auf Talfahrt.

Die überraschende Entscheidung der US-Notenbank schob nun auch die Börsenkurse in den asiatischen Industriestaaten nach oben. In Tokio schloss die Börse 1,80 Prozent im Plus, in Hongkong waren es 1,687 Prozent. Im australischen Sydney erreichte die Börse ein Fünf-Jahres-Hoch und schloss mit einem Plus von 1,10 Prozent bei 5295,5 Punkten. Im neuseeländischen Wellington legte der Index um 1,05 Prozent zu. Die Börsen in Seoul, Shanghai und Taipeh waren wegen Feiertagen geschlossen.

Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) hatte am Mittwoch mitgeteilt, ihr Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen weiter ungebremst fortsetzen zu wollen, um damit die Erholung der US-Wirtschaft zu stärken. Entgegen der Erwartungen von Experten wird die Fed somit weiter Anleihen im Umfang von 85 Milliarden Dollar (63,6 Milliarden Euro) monatlich aufkaufen.

Zugleich hält die US-Zentralbank weiter an ihrer Niedrigzinspolitik fest. Ähnlich wie in der Eurozone ist der Leitzins in den USA auf einem Rekordtief. Wie die Fed mitteilte, bleibt der Zinssatz in den USA auch weiter zwischen null und 0,25 Prozent. Die Entscheidungen, die nach Börsenschluss in Europa mitgeteilt wurden, sorgten umgehend für steigende Kurse in den USA. Am Donnerstag kühlte sich die Begeisterung jedoch ab – der Dow Jones verlor im frühen Handel 0,10 Prozent, nachdem höhere Arbeitslosenzahlen für die USA bekannt gegeben worden waren.