Pupsende Frauen und Heidi sollen Wähler motivieren - ( G3RM4N1 )

Stell‘ dir vor, es sind Wahlen, und keiner geht hin. Ganz so schlimm wird es am 22. September bei der Bundestagswahl nicht werden. Doch bislang motivierte der müde Wahlkampf nicht unbedingt, sich an die Urne zu begeben. Der Spot „Geh wählen“ der IG Metall bringt neuen Schwung. Mit Clips und Protagonisten, die eigentlich nicht wirklich viel mit Politik zu tun haben. Wie etwa pupsende Frauen und Heidi Klum.

„Deutschland entspannt sich“, heißt es zu Beginn des Spots. Dazu sehen wir einen Mann, der auf dem Hochwasser surft, ein älteres Pärchen macht Dehnübungen, und eine Frau pupst unverhohlen im Whirlpool im Kreis ihrer zwei Freundinnen. Schließlich seien 2013 „alle wichtigen Entscheidungen gefallen“, lautet die mit den entsprechenden Schnipseln unterlegte Behauptung: Der FC Bayern gewann das Triple, Felix Baumgartner gelang der Sprung aus dem All zurück auf die Erde, und Heidi Klum kürte ein neues Topmodel.

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Dann aber nimmt der „Geh wählen“-Werbespot der IG Metall Fahrt auf, schwenkt über zu Gesichtern aus der Politik, zur freudestrahlenden Bundeskanzlerin Angela Merkel und zum weinenden SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Eine Reihe bekannter und weniger bekannter Clips aus dem Internet, rasch aneinander geschnitten, verdeutlichen, wie schnell sich das Blatt wenden kann: Gerade noch ließ sich der Torwart angeberisch für einen abgewehrten Ball feiern, als der hinter seinem Rücken doch noch die Torlinie überquert und ins Netz rollt.

Die Botschaft des Spots: Ihr, die Wähler, könnt das Ding noch drehen, wenn ihr wollt. Wer will, dass sein Kind einen Kitaplatz bekommt und nicht plärrend im Kaufhaus auf dem Boden liegt – so das plakative Bild dazu im Clip – der muss selbst was tun. Dank treibender Musik, dem schnellen Schnitt und den zum Teil sehr bissigen Clips kommt die Message tatsächlich an; mutmaßlich vor allem bei den jungen Leuten, die im Internet zu Hause sind und die man dort auch abholen muss. Schließlich prognostizieren Experten ein neues Rekordtief bei der Wahlbeteiligung, und gerade deshalb gilt: „Du hast eine Stimme… Nutze Sie!“

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